Donnerstag, 27. April 2017

Biovegan Gärtnern : Wie befülle ich mein Hochbeet?

So befülle ich als Veganerin- die keine Schlachtabfälle oder Tiermist als Dünger verwendet- das Hochbeet :

  Meine bio-vegane Hochbeet-Füllung besteht aus 4 Schichten

  

Letztes Jahr haben wir ein Hochbeet gebaut, hier berichte ich davon.
Es ist 2 m lang, 1 m breit und 95 cm hoch, wovon 65 cm befüllbar sind ( es steht auf 6 Holz- Füßen)
Als erstes habe ich eine Schicht Gartenabfälle eingefüllt.
Diese 1.te Schicht ist ca. 20 cm hoch und beinhaltet:
Äste, viel Laub ( kein Walnussbaum- Laub, das hat scharfe ätherische Öle und ist nicht geeignet), Holzhäcksel, Zweige, Grassoden, Grünabfälle jeglicher Art.
Hochbeete Veganer Garten

Darauf  habe ich die 2.te Schicht gepackt, sie ist aus  ca. 20 cm. Gartenerde, teils auch von " unseren" :-)  Wühlmaushügeln, diese habe ich großzügig mit halbreifen und grobem Kompost gemischt. Im Hochbeet sollen ja auch lange die Nährstoffe enthalten sein.

Die 3.te Schicht ist ca. 10 cm hoch und besteht in meinem Hochbeet aus Humus vom Kompostwerk- nach dem nächst gelegenem habe ich gegoogelt. Der Humus von dort ist üblicherweise  rein pflanzlich! (Ich frage trotzdem immer nach.)

Die 4. Schicht ist auch ca. 10 cm hoch und ist aus reifem feinen Kompost (von unserem eigenen).
Diese wird bepflanzt und dann auch im nächsten Jahr wieder aufgefüllt.

Alternativen:
Wer (noch) nicht soviel Kompost zur Verfügung hat, für die /den ist zum Beispiel die rein pflanzlich aufgedüngte Hochbeeterde von Dehner ( update 2018 : Hochbeeterde vom Erdenwerk Ziegler ) eine Option. Mittlerweile entdeckte ich eine vegane torffreie Bio Universalerde bei Rewe und bei Penny. Diese Erde ist auch für das Hochbeet geeignet!
Sie ist ebenso laut Beschreibung rein pflanzlich aufgedüngt und hat hinten sogar die Aufschrift " Für Veganer geeignet." Es empfiehlt sich bei gekaufter Erde ein Hochbeet mit Bodenkontakt, damit Regenwürmer & Co. stetig für Humus im Hochbeet sorgen können.

Vegane Universalerde peaceful gardening
Vegane Bio Universalerde
Ich freue mich jedenfalls darüber, dass es jetzt diese vegane Erde zu kaufen gibt, denn das zeigt mir:  veganes Gärtnern wird "salonfähig" & kommt so langsam in den Köpfen an. :-)

Noch eine Möglichkeit ist es, den Humus/Erde vom Kompostwerk auch als letzte ( 4. te )Schicht einzufüllen.
Gemüse aus dem biovegan befülltem Topf & Hochbeet

Letztes Jahr bin ich damit sowas von gut gut gefahren, mein Hochbeet war voller Gemüse,  Kräuter und auch Blumen haben nicht gefehlt. Ich hatte eine Purpurwinde in das Hochbeet gepflanzt.
purple flower - morning glory


Dieses Jahr habe ich die oberste Schicht wieder mit Humus vom Kompostwerk aufgefüllt. Alternativ ist eine Befüllung mit Gartenerde möglich . Ich experimentiere viel herum, habe einfach ab und zu nach Gefühl gedüngt. Nun werde ich u.a.  Salate dort pflanzen, denn im ersten Jahr hatte ich auch Starkzehrer wie Zucchini darin. Das passt dann in der Fruchtfolge. EDIT : Dieses Jahr ( 2019) habe ich nur eines der Hochbeete im Frühjahr leicht mit einem Rest Maltaflor , den ich noch rumstehen hatte, gedüngt und gar keine Erde nachgefüllt. Achso, das habe ich hier noch nicht erwähnt - wir haben jetzt ein zweites Hochbeet ganz aus Holzresten gebaut. Beide sind mittlerweile nur noch mit Erde und Kompost, sowie Gartenabfällen aus unserem Garten befüllt.

In diesem kurzen , wie ich finde, schönen Film über meinen Garten der Sendung MDR Garten lässt sich unser Hochbeet samt biovegan angebautem Gemüse sehr gut sehen:







Hochbeet noch ohne Bodenlatten
Hier möchte ich einmal genauer zeigen, wie der Boden des Hochbeetes gebaut wurde:
Hochbeet mit Boden und Querleiste
Hochbeet

Sonntag, 9. April 2017

Biovegan Gärtnern- Der Garten im April

Die ersten warmen Frühlingstage sind da. Eine gute Zeit, den Boden des Gartens vorzubereiten, beispielsweise, indem man Kompost einarbeitet. Um die eigene Scholle genau kennen zu lernen , sollte man vorab eine Handprobe machen. Grob gesehen gibt es drei Arten des Bodens, Sand, Lehm- und Tonboden:
der biovegane garten susanne heine
Sanfte Bodenbearbeitung mit dem Grubber
Ideal ist der Lehmboden, er ist feucht, leicht krümelig und es sind viele Regenwürmer zu sehen.

Der leichte Sandboden ist durchlässig, gibt Wurzeln wenig Halt, auch können leichter Nährstoffe aus ihm ausgewaschen werden. Man erkennt ihn daran, dass die Körner aus der Hand rieseln. Er kann mit Kompostzugaben, durch Mulchen, Gründüngung, und beispielsweise dem Zufügen von Lehm oder Betonit verbessert werden. Bentonit ist ein Bodenhilfsstoff aus Tonmehl, das zu kleinen Klümpchen zusammengepresst wird. Es gibt dem sandigen Boden Struktur und verbessert die Wasserhaltefähigkeit.
Einen schweren Boden erkennt man daran, dass er sich kneten und formen lässt. So ein verdichteter Tonboden lässt die Nährstoffe nicht gut zirkulieren. Man kann ihn durch Sand und häufige Lockerung verbessern.
Auch den ph Wert des Bodens kann man testen lassen.
Es gibt Testsets mit Karten und einem Pulver , man lässt dann bei einem Institut auswerten. Dafür sendet man mehrere Bodenproben ein. Adressen dazu gibt es im Internet. Die Tests sind in Gärtnereien erhältlich, oder über einen Versand.

Erster Frühlingsalat aus dem Garten

Salat selbst angebaut
Frühlingssalat


Ab Mitte April, wenn es etwas wärmer ist, kann Salat angepflanzt werden. Als Frühlingssalate sind grüner und roter Eichblattsalat und Kopfsalat geeignet. Radieschen passen gut als Mischkultur daneben. Salate kann man wochenlang ernten. Pflücksalate wachsen nach, wenn man das Herz stehen lässt und Schnittsalate bilden neue Blätter.

Kräuter & Blumen im Garten und auf dem Balkon

Kräuter auf Balkon S.Heine
Salat und Kräuter
Nach dem letzten Frost kann man beginnen, einen Kräutergarten anzulegen. Die Beete sollte man gut vorbereiten, Beikraut entfernen und den Boden lockern. Kräuter lieben einen sonnigen Standort. Beim Düngen gilt: “oft ist weniger mehr”.

Man kann sie auch wunderbar auf dem Balkon anbauen. Sehr hübsch finde ich es, Blumen mit Kräutern zu mischen. Letztes Jahr hatte ich Gänseblumen und Dill, sowie Petunien und Majoran in einem Kasten.( siehe Fotos)
Petunien und Kräuter S.Heine
Petunie und Majoran


Wer Kräuter als  Pflanzen kaufen möchte, sollte das am besten in Bioläden oder Gärtnereien tun und darauf achten, dass die Pflanzen gesund sind. Ruhig etwas aus dem Topf ziehen und sich die Wurzel anschauen, ist sie weiß und durchzieht den ganzen Ballen, ist es eine kräftige Pflanze. Nach dem Kauf direkt in einen größeren Topf umtopfen.

Wer Kräutersamen direkt ins Freiland säen möchte, kann einfach auf den Saat-Tütchen schauen, wann jeweils der richtige Zeitpunkt dafür ist.
peaceful gardening
Ringelblume

Für den Blumen-Kräutermix eignen sich besonders Ringelblumen ( Calendula). Sie lassen sich schon im April ins Freiland oder in Balkonkästen säen. Die leuchtenden gelben Blumen sollten in keinem Garten fehlen, ausserdem sind sie pflegeleicht und wachsen immer wieder nach.

Die Blüten sind essbar und es lassen sich u.a. Tinkturen und biovegane Hautsalben daraus machen. Sie sind gut für den Boden, da sie Fadenwürmer fernhalten.

Und Insekten lieben sie auch!
Die meisten Kräuter mögen die Wärme, es gibt auch welche die überwintern, z.B. Rosmarin und Lavendel. Praktisch ist es, diese in Kübel zu pflanzen und im Winter bei langanhaltenden Frostperioden reinzuholen.



Wenn es warm ist, kann man die Kübel wieder rausstellen, am besten an eine Südwand oder ein geschützes sonniges  Plätzchen. Oder im Garten eine Kräuterspirale anlegen! Und auf dem Balkon angebaute Gewürzkräuter sind besonders praktisch-so kann man sie ernten und schnell , ganz frisch in der veganen Küche verwenden.
Beispielsweise Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Thymian, Lavendel, Majoran, Dill und Rosmarin. Kräuter mögen es durchlässig und nicht zu nährstoffreich.

Dafür nehmen wir eine Mischung Torf-freie Blumenerde, Sand und ganz wenig reife Komposterde o. etwas veganen Dünger. ( gibts im Bioladen oder es eignen sich Phytoperls !
Dazwischen macht man eine Drainage aus Tonscherben oder Kies.

Wer liebt nicht den Duft von Lavendel und die Würze von Rosmarin? Kräuter sind in der veganen Küche eine echte Bereicherung.
Rosmarin Focaccia

Rezept für Rosmarin-Focaccia:

  • 20 g  frische Hefe ( oder 1/2 Tütchen Trockenhefe )
  • 250 g Mehl
  • 1 Prise Rohrohrzucker
  • 150ml lauwarmes Wasser
  • 1/2 Tl Salz
  • 4 El Olivenöl ( Bio)
  • 1 El feingehackter Rosmarin
  • 1 El Rosmarinnadeln
  • 1 Tl grobes Meersalz
Hefe und Zucker mit 2 El lauwarmem Wasser mischen. Das restliche Wasser unterrühren-die  Mischung für 10 Minuten beiseite stellen. Das Mehl in einer Schüssel mit dem Salz, Olivenöl, dem gehackten Rosmarin und der Hefemischung  mischen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 5  Minuten leicht kneten. Mit einem Tuch zudecken und 45 Minuten gehen lassen-sollte doppeltes Volumen bekommen.
Den Backofen auf 200 Grad vorheizen, Teig nochmal kräftig durchkneten und zu einer Kugel formen.
Diese zu einem ungefähr 2 cm dicken Fladen drücken.
Mit dem restlichen Olivenöl bestreichen, mit Rosmarinnadeln und groben Meersalz bestreuen und ca. 20 Minuten backen.

Sehr lecker zu Tomatensalat.  
Tipp: Mit Ofengemüse zauberst Du daraus ein komplettes veganes Hauptgericht !

Ich habe ein einfaches  Kräuterbeet angelegt, das schon von weitem duftet !
Als biovegane Gärtnerin probiere ich weiter viel aus und merke, dass man durch das Beobachten am meisten über den Garten lernt.
Mirabellenblüte <3
**Nun ist aus diesen Erfahrungen ein Buch geworden:  peaceful gardening.


Mittwoch, 5. April 2017

Montag, 3. April 2017