Gartenblog einer Veganerin. In diesem Blog berichte ich seit 2009 aus meinem bioveganen Garten, gebe Tipps aus der veganen Vollwertküche und teile meine Gedanken zu allem Möglichen. :)
Abends noch mal eine Runde um den Block- das hieß früher für
mich, zum Boxi zu schlendern.
"Boxi" ist der Spitzname für den Boxhagener Platz. Ich wohne gleich um die Ecke, in der Gabriel- Max-Straße. Mein Abendspaziergang führt zuerst an drei indischen Restaurants, einem Spätkauf, unzähligen Kneipen, und einer Shisha- Bar vorbei. Die Gäste sitzen an diesem lauen Abend draußen, blubbern an den bunten Glaspfeifen und nebeln die Vorübergehenden mit den süßlichen Rauschwaden ein. Mich inklusive , ich muß husten, als ich aus Versehen eins dieser Vanille- Qualmwölkchen eintame. Dann bin ich am Boxi. Ich mache eine Runde ganz um den belebten Platz, einfach um die Stimmung
zu spüren, um ein Teil des Geschehens, des bunten Treibens zu sein. Ich treffe einen Bekannten, er ist ein Stammkunde des kleinen Reisebüros, in dem ich in der Simon- Dach- Straße täglich ab 12 Uhr Mittags Reisen buche. Ab 12 erst? Ja, das Büro früher aufzumachen lohnt sich nicht, halb Friedrichshain schläft vorher noch. Der Stammkunde ist ein gesprächiger Typ Mitte Zwanzig, er trägt einen bunten Kaftan. Drei, viermal im Jahr bucht er bei mir Flüge nach Bombay, er lebt in einer
reiselustigen WG, ich kenne alle Mitbewohner, sie sind sehr lieb und sparsam,
containern viel, und können sich wohl deshalb solche Reisen mehrmals im Jahr
leisten.
Wir verabschieden uns. Am Ende des Spaziergangs hole ich mir noch
auf die Hand zwei Steinofen- Pizzen mit Spinat für jeweils 2 Euro. Die Pizza aus dem
Laden ist so groß wie ein Kutschen- Wagenrad und wird zusammengerollt.
Dann stapfe
ich wieder die Treppen bis ins vierte Stockwerk hoch, in meine geliebte 2- Zimmer, beziehungsweise 2- Raumwohnung. Wunderschöne Wohnung mit
selbst abgeschliffenen Dielen, alten, matt weiß gestrichenen Fensterrahmen, Wohnzimmer mit einem Balkon, einem kleinem Schlafzimmer, einer urigen Mini- Küchenecke und einem schlichten Duschbad. In dieser Wohnung im Herzen von Friedrichshain habe ich die letzten 4 von insgesamt 18 Berlin- Jahren gelebt.
F- Hain ist , auch wenn ich heute noch an Berlin denke, mein absoluter Lieblings-Stadtteil
Oben sitze ich dann auf dem schmalen Balkon, der von
außen so aussieht, als könnte er jeden Moment abbröckeln, eine Freundin hat sich anfangs nicht getraut, ihn zu betreten . Er ist zwar robuster als er aussieht, aber so eng, dass man, wenn man die Beine ausstrecken möchte, vom Stuhl aus die Füße auf das Gemäuer legen muß, immer in die Lücke zwischen den Blumenkästen.
In einem Kasten habe ich Tomaten, im anderen Ringelblumen, Salate und einige Kräuter.
In einer Ecke steht ein Topf mit einer „Schwarzäugigen Susanne“, ein Geschenk, dass mir meine
Freundin Michelle zur Wohnungs - Einweihung überreichte. Die schöne orangefarbene Blume hält sich wacker , sie blüht sogar jedes Jahr üppiger und wächst fröhlich an ihrem Rankgitter aus Holz hoch. In
der anderen Ecke steht ein Topf mit einem Lavendel, den der Vormieter mir überlassen hat. Es ist eine große Pflanze, sie duftet und ist oft von Hummeln
umschwirrt. Die beiden Bistro-Stühle und den Tisch hatte ich vom Kaiser an der
Warschauer Straße. Habe sie spontan gekauft und auf meinem Fahhradgepäckträger gelegt, den ganzen Weg mit einer Hand festgehalten und mit der andern Hand das Rad nach Hause geschoben.
Es klingelt, besser: ein melodisches "Tutelut" ertönt, ich gehe zur Gegensprechanlage, so ein weißes Plastikteil,
es rauscht, aber ich erkenne Julias Stimme: " Hallo, ich bin's." Ein paar Minuten später sitzen wir gemeinsam auf dem Bröckelbalkon, die Füße auf dem Geländer, rechts können wir bis zum Alex gucken,
links sieht man den Platz mit der Tramhaltestelle und man schaut auf schöne alte Häuserfronten, eines
davon, mit so halbrunden Loggien, fand ich sogar durch Zufall in einer
Architekturzeitschrift, wo es auf einer Doppelseite abgebildet war. (den Namen des Architekten habe ich natürlich vergessen) Aus dem Eck-Café schräg gegenüber wummern die Bässe einer Art 'House Musik' herüber. Vor dem Café sind
alle Tische besetzt, ein paar Jongleure mit brennenden Fackeln laufen hin und
her, einer von ihnen sammelt vorher Geld für die angepriesenen Darbietungen ein. Wir haben einen Logenplatz und sehen von hier aus gemütlich zu, wie einer der
Jongleure die Fackel immer schneller kreisen lässt und damit Muster in den
Abendhimmel malt. In der Wohnung genau gegenüber putzt gerade ein nackter Typ die Fensterscheiben, ich erkenne ihn, es ist der Besitzer der Tapas Bar unten im Haus, sein Freund steht hinter ihm im Raum und schaut zu, beide lachen. So ein Anblick reisst einen hier nicht vom Hocker. Julia kichert und ich schaue weg nach rechts in den roten Himmel, und wie um das romantische Berlin-Bild komplett zu machen, leuchtet davor die silberne Kugel des Fernsehturms. Julia und ich lassen uns die zusammengerollten Pizzen
schmecken.
Aus dieser Zeit habe ich nur noch ein paar verchwommene Papierfotos:
Abends noch mal um den Hügel
Hier auf dem Land, mitten im Weserbergland, wo ich jetzt
lebe, ist ein Abend so komplett anders: Der
Spaziergang um den Block startet damit, dass ich gleich hinter unserem Haus einen
Hügel erklimme und von oben eine weite Aussicht auf die Landschaft habe. Wenn
ich die kleine Straße vor dem Haus hinabgehe, komme ich auf verschiedene
Wege, die alle paar Meter wieder den weiten Blick auf die sanfte
Hügellandschaft bieten. Immer wieder bleibe ich stehen, um die Aussicht zu geniessen, ganz unbewusst atme ich tief ein. Augenblicklich
fühle ich mich leichter und irgendwie frei. Ruhe breitet sich in mir aus. Von hier aus sehe ich den Sonnenuntergang - die Hügel, Felder und Baumwipfel werden in das rotgoldene Licht getaucht.
All diese Schönheit findet sich gleich
hinter dem Garten, zu dem ich jetzt zurückgehe. Dort treffe ich kurz vor dem
Hauseingang Pausi und Schwarzerle, das sind zwei Kater: Pausi ist ein
gefleckter Kater mit einem Bärchen- Gesicht , er wohnt bei einer Nachbarsfamilie. Schwarzerle ist ein schwarzrotbrauner Kater, der unglaublich verschmust ist. Er war ein Streuner und lebt jetzt bei und mit uns. Ich "treffe" ebenso einen
Igel, der das restliche Katzenfutter isst und immer zutraulicher wird.
Er hat
einen weißen Fleck auf der rechten Seite, daran erkenne ich ihn immer.
Er wird
bestimmt einen guten Platz für seinen Winterschlaf finden in diesem Riesengarten, der wild und unaufgeräumt, wunderschön und voller alter
Bäume ist.
Das Laub
habe ich liegenlassen- nur stellenweise etwas zusammen gekehrt- um den Lauf der Natur nicht zu
unterbrechen. Der
ist so natürlich und sinnvoll: Unter dem Laub sitzen Insekten, Nahrung
für Vögel
und Igel, und das Laub wird durch die Bodenlebewesen in wertvollen Humus
verwandelt.
In einigen Wochen werden die ersten Blumen, Schneeglöckchen, Krokusse, Löwenzahn und dann Akelei hier blühen. Ich erwarte alles mit Freude- es ist keine
Sekunde langweilig, einfach nur zu zuschauen, mitzubekommen, was wieder
wächst und wie und wann. Oder wenn das Laub bunt wird, fällt. Wenn es
das erste Mal schneit. Die Vögel im Frühjahr. Und wie das zusammen
hängt, sich wiederholt, und dabei doch jedes Mal anders ist.
Dies alles wurde für mich, als ich begann, „so nah dran“
zu sein, viel einprägsamer, als wenn ich das in einer Naturschutz-Broschüre las
oder in einem Bericht im Fernsehen sah. Die Zusammenhänge, die natürlichen Abläufe, dieser Kreislauf - all das erscheint
mir heute so wunderbar logisch und klar.
Jetzt
kann ich mich ehrlich gesagt nur noch an den Kopf fassen, wenn ich sehe, dass
Gärtner alles Laub zusammenkehren, in Tüten stopfen, zum Wert- Hof bringen und dann im
nächsten Jahr Dünger für den Garten kaufen. So sterben auch leider die Insekten
weiter aus, und mit ihnen die Vögel, Igel und anderen Tiere. Doch das durfte ich auch erst
alles lernen.
Der Garten hat es mir sozusagen beigebracht.
Hinter dem Haus auf dem Hügel weiden manchmal Schafe. Sonst treffe ich-wie so oft-Niemanden bei meinem Abendspaziergang hier.
Bevor es richtig kalt wird, bereite ich gerne die verschiedensten winterlichen
Unterschlüpfe für die Tiere im Garten vor.
Mein Garten im Oktober
Für Vögel, Fledermäuse und andere
Tiere ist es von Vorteil, Nistkästen hängen zu lassen, denn in kalten Nächten
schlafen die Tiere gern darin.
Ein Nistkasten dient oft als warmer Schlafplatz
Für Igel bieten Plätze unter Hecken, Haufen aus
Holz, Reisig und Laub Schutz vor der Kälte. Bei anhaltendem Bodenfrost suchen
Igel ihre Winterquartiere auf. Das kann schon ab Mitte Oktober der Fall sein.
Es ist ideal, den Garten “unaufgeräumt” zu lassen, denn das
Beste was man für die Tiere im Garten tun kann ist es, einfach einen möglichst
naturnahen Garten zu erhalten.
Es wird Herbst im Garten-so schön!
Der Herbsttipp: Viel Laub liegen lassen.
Sträucher mit Laub darunter sowie Totholzhaufen bieten vielen Tieren Unterschlupf. Unter dem herumliegenden Laub befinden sich ja auch Insekten, die Lieblingsnahrung der Igel. Außerdem ist Laub ein natürlicher Dünger und gut für den Boden.
Viele Laubblätter sind besonders wichtig, wenn man Jung-Igel im Garten hat. Denn Igel
brauchen ein Mindestgewicht, bevor sie in den Winterschlaf gehen. Erwachsene
Igel sollten vor dem Winter mindestens 1000 Gramm und Jung-Igel ungefähr
600-700 Gramm wiegen. Unterernährte Igel sind gefährdet, im Winterschlaf zu verhungern.
Zum Nachbauen: Reisighaufen als Wildtierquartier
Eine ruhige Ecke im Garten suchen. Der Asthaufen sollte
ungefähr 1 Meter hoch sein und einen Durchmesser von über 2 Meter haben. Er
muss Hohlräume haben, in die ein Igel von der Größe her hineinpasst. Den Haufen
abwechselnd mit dünnen & dickeren, verzweigten Ästen aufschichten. Da das
Holz verrottet, fällt der Haufen etwas in sich zusammen. Darum sollte man ihn
jedes Jahr mit neuen Ästen bestücken und wiederherrichten. Auch Blindschleichen
und Eidechsen benutzen solche Asthaufen gern als Unterschlupf.
Reisighaufen als Unterschlupfmöglichkeit für Tiere
Zusätzlich haben wir eine Igelburg aus Steinen und Igelhäuser aus Holz für die Überwinterung gebaut:
Bau einer Igelburg
Igelhaus aus Holz1
Zwar suchen und bauen sich die Tiere das Winterquartier
natürlich selbst, gerade wenn man ein Garten-Biotop mit vielen
Unterschlupfmöglichkeiten hat. Doch besonders für die Jung-Igel wird ihre
Unerfahrenheit oft zum Verhängnis und sie bauen sich Winterschlafplätze, die
nicht sicher sind oder nicht gut genug vor Kälte schützen.
Igelhaus aus Holz2
Noch mehr Igeltipps und wertvolle Links:
Igel-Tipps zur Fütterung, zum Bau der Unterschlüpfe,
Adressen u.v.m. gibt es übrigens zuhauf im Internet, ich finde diese Seite von ProIgel sehr informativ. Auch die Seite vom Igelhaus Laatzen möchte ich besonders
empfehlen.
Telefonisch hat mich die Wildtierstation Sachsenhagen bei
uns in der Nähe beraten -dort habe ich angerufen, als ich im September tagsüber
einen Igel im Garten sah. Igel sind normalerweise nachtaktive Tiere, wenn sie
tagsüber unterwegs sind, ist das oft kein gutes Zeichen, sie sind dann meistens
krank.
Bei diesem Igel war das aber zum Glück nicht der Fall, denn
es war eine Igelmutter, die einen erhöhten Nahrungsbedarf hatte. Wir haben sie
untersucht, auf mehrere Dinge haben wir dabei geachtet:
1. Geschlecht bestimmt (Das
Geschlechtsteil sitzt bei Igelmännchen in Nabelhöhe)
3. Hat er viele Parasiten, Fliegeneier am Körper? (ein paar Zecken
sind normal, mit Pinzette entfernen, wenn möglich – Fliegeneier? -sofort zum
Tierarzt oder Igelstation)
4. Sind die Augen ganz schmal und eingefallen,
schlitzförmig (schlechtes Zeichen) oder hat er runde Knopfaugen? (gutes Zeichen)
5. Hustet er? (das kann auf Lungenwürmer hindeuten- auch hier gehört das Tier
in Behandlung-Tierarzt oder Igelstation)
Fotos und Filmaufnahmen vom Igel haben wir dann noch an eine
private Igelhilfe zur Beurteilung geschickt. Bei “unserem ” Igel war kein Krankheitssymptom
zu entdecken. Wir sollten sie aber unbedingt zusätzlich füttern. Dafür haben wir ihr ein Futterhaus gebaut, damit sie unbehelligt von unseren Katzen fressen und trinken konnte. Sie fraß auch gut und bewegte sich schnell und rollte sich
ein, wenn sie sich bedroht fühlte, also war alles in Ordnung.
Hier geht die Igelmama in das Futterhaus ( Aufnahme aus unserem Garten , im Sep. 2016) :
Gut, dass ich sie nicht für hilfsbedürftig gehalten und zum
Aufpäppeln o. Tierarztbesuch ins Haus geholt habe, denn so hätte sie ihre
Kleinen nicht versorgen können! Es ist also wirklich wichtig, sich Rat bei
einer Igelhilfe /Wildtierstation (Adressen finden sich im oben genannten Pro
Igel-Link) zu holen!
Kleine Igel im Garten
Später sah ich einen sehr kleinen Igel allein im Garten
herumlaufen. Auch zu ihm habe ich die Wildtierstation befragt. Ich habe das Tier
dann gewogen. Die 240 Gramm Gewicht des Jung-Igels seien sehr gut für September und
so konnte ich ihn draußen in seinem Lebensraum lassen. Alle Jung-Igel ( ich hatte mittlerweile 4 kleine Igel gesehen) und auch die Mutter legen sichtbar an Gewicht
zu. Die beste Nahrung für die Tiere ist, die, welche sie sich
selbst suchen-darum lasse ich eben viel Laub liegen, kehre es teils nur etwas
zusammen.
Die Igel gehen nachts 4, 5-mal fressen, man kann sie auch immer im Garten
rascheln hören.
Igelhaus an einem ruhigen und verstecktem Ort im Garten
Hinweis: Es ist gut für Igel, wenn man täglich frisches
Trinkwasser in flachen Schalen, etwa einen Blumenuntertopf o.ä. hinstellt.
Milch ist übrigens für Igel gesundheitsschädlich!
Auch andere Tiere leben im Garten :
Teichmolche überwintern nicht im Wasser. Molche sind
Lungenatmer und suchen sich unter Laub oder unter Steinen geschützte Stellen
und fallen in eine Winterstarre.
Für die Eichhörnchen haben wir Nusshäuser gebaut, auch sammeln
wir nicht alle Walnüsse ein, sondern lassen extra viel für sie liegen.
Den streunenden Katzen haben wir ein Wärmehäuschen aus
Styropor hingestellt. Einen Blogartikel dazu habe ich hier>>> klick <
Man kann die Häuschen auf eine Terrasse, in eine ruhige
Ecke oder unter einen Vorsprung stellen. Wir haben eins unter unseren
überdachten Fahrradplatz gestellt.
Ein veganer Garten ist vor allem ein tierfreundlicher Garten.
Ich möchte diesen Monat eine Pflanze vorstellen, die gut für Gartenanfänger*innen geeignet ist. Es handelt sich um den Baumspinat, von dem es heißt: “Einmal pflanzen – immer ernten”. Vor ein paar Jahren habe ich ihn eingepflanzt und er hat sich im Garten selbst ausgesät. Anfang September kommt der Baumspinat jedes Jahr wieder. Auch dieses Jahr stehen im Gemüsebeet bereits wieder ein paar dieser unkomplizierten, urspünglich asiatischen Pflanzen. Die geschmackvollen Blätter des Baumspinats kann man als Salat essen oder wie Spinat zubereiten. Sie wachsen schnell immer wieder nach.
Baumspinat
Es gibt mehrere Sorten , die botanische Bezeichnung für den Baumspinat in meinem Garten lautet Riesen-Gänsefuß (chenopodium giganteum). Genau wie der weiße Gänsefuß ist er eine gute Quelle an Vitamin C und A. Der Weiß-Gänsefuß ist als Wildpflanze bei uns heimisch, man kann ihn also auch außerhalb des Gartens ernten.
Baumspinat ( Magentaspreen) überflügelt das Tomatendach
Gründüngung
Als natürlichen Bodenschutz bietet sich im September die Einsaat einer Gründüngung an. Es lässt sich gut beobachten: in der Natur begrünt sich ein sich selbst überlassener Boden in kurzer Zeit!
Anfang des Monats habe ich dafür Phacelia ( Bienenfreund) ausgesät. Phacelia hat den Vorteil, mit keiner Gemüseart verwandt zu sein, also kann man auf der Fläche danach jedes Gemüse anpflanzen , da man die Fruchtfolge nicht beachten muß. Außerdem bietet die Pflanze eine gute Nahrungsquelle für Bienen, wie der Name schon sagt.
Gründüngung, im Hintergrund Kürbis
Innerhalb von ca. 3 Wochen entsteht eine üppige grüne Pflanzendecke. Diese schützt im Winter den Gartenboden. Er bleibt krümelig, weil er von starkem Regen und Sonne nicht durchnässt oder ausgetrocknet wird. Die Pflanzen entziehen dem Boden restliche Nährstoffe, die in den Wurzeln konserviert werden. Dadurch entsteht wertvoller Humus. Im Frühjahr wird die Gründüngung in den Boden eingearbeitet. Dafür sollte man 2 Wochen vor dem Pflanzen und Säen der Gemüsearten die Fläche umgraben. Man kann praktischerweise auch den Kompost damit anreichern. So erhält man ein natürliches, veganes Düngemittel.
Tiere im Garten- Tipps für den September:
Die Zeit ist gut, um Nistkästen zu säubern, denn sie stehen nun meistens leer. Die Vögel haben ihren Nachwuchs großgezogen. Die Kleintiere, die in Nistkästen überwintern, und Vögel die in ihnen übernachten, suchen diese erst im Herbst, wenn es kälter wird auf. Bevor ich die Kästen abnehme, klopfe ich vorsichtig dagegen und warte erstmal eine Weile. Für das Säubern keine scharfen Reinigungsmittel benutzen, sondern die Kästen einfach kräftig ausbürsten.
Das Nusshaus bei uns im Garten befüllen wir regelmässig.
Igelkinder nur ins Haus nehmen, wenn sie tagsüber herum laufen, und nur wenn sie nach eingehender Beobachtung verwaist wirken. Unbedingt eine Igelstation oder den Tierarzt kontaktieren. Für natürlichen Unterschlupf , etwa Totholzhaufen und Igelhäuser sorgen. Im Garten die Artenvielfalt erhalten, denn die beste Nahrung für Igel sind die Insekten , die sie zum Beispiel unter dem -nicht weggefegten! -Laub finden. Nicht zuviel aufräumen.
Igelhaus aus Stein
Kleiner Igelfilm vom letzten Jahr- bei uns im Garten aufgenommen:
https://www.youtube.com/watch?v=P9ZkLG70oOk
Später hat sich herausgestellt, dass es sich um eine Igelmutter handelt, die erhöhten Nahrungsbedarf hatte. Fünf kleine Igel haben wir den Herbst dann im Garten gesehen und nachts konnte man hören, wie sie im Laub herumkraspeln.
Kürbisse
Es wird gerade so schön herbstlich und die leuchtenden
orangen Kürbisse gehören einfach dazu. Sehr unkompliziert ist der Hokkaido
Kürbis im Anbau ( als vegane Düngung das Beet vorher mit Pflanzenkompost
anreichern) , aber auch in der Zubereitung. Vegane Foren sind voll mit
leckersten Kürbisrezepten.
Unverzichtbar im Herbst ist jedoch meiner Meinung nach eine vegane Kürbiscremesuppe- sie schmeckt besonders delikat mit Kokosmilch und Ingwer, ganz schlicht mit etwas Kürbiskernöl mundet sie ebenso wunderbar.
Marmelade
Und im Gartenmonat September sind unter anderem die Zwetschgen, Birnen und Brombeeren reif. Zeit für Zwetschgendatschi und Marmeladen. Brombeermarmelade , höre ich oft, ist eine der leckersten Marmeladen, die es gibt.
Brombeermarmelade
Das kann ich beinahe bestätigen, wenn es da nicht Birnenmarmelade gäbe ! Probiert es einmal aus. Dafür die Birnen einfach nach einem klasssischem Marmeladenrezept einkochen und mit etwas Bourbonvanille würzen- sehr lecker !