Samstag, 14. Mai 2016

Lupine - Das Jahr der Hülsenfrüchte


Vegane Naturkost und bio-veganer Garten

Endlich komme ich zum zweiten Teil meiner Blogtexte zum Thema Hülsenfrüchte, den ich mit dem Text über Linsen im Februar begann.
Ich finde die Lupine ist echt eine gute "Veganerpflanze", weil diese Pflanze als Lebensmittel unglaublich viel Potential hat. Gerade, wenn man sich vegan ernährt!
(Über Soja wurde schon sehr viel geschrieben, darum folgt hier nur ein kurzer Ausflug zum Thema Sojaanbau.)

Wissenswertes zur Lupine


Die Lupinen wurden schon seit Jahrhunderten von den Indios Südamerikas angebaut. Auch bei den Römern stand die Pflanze hoch im Kurs.
Ursprünglich enthielt die Lupine noch bis zu 2 % bittere, leicht giftige Alkaloide, diese wurden vor ca. 80 Jahren durch Züchtungen auf ein unschädliches Minimum begrenzt. 
Die Indios haben sie deshalb tagelang unter fließendem Wasser ausgewaschen und die Römer hatten in ihren Küchen Becken, in denen die Bitterstoffe ausgespült wurden. Diese Becken hießen sinnigerweise " Labrum Lupinarium“!*
Vegane Bratlinge aus Süßlupinen
Bratlinge aus Lupinen und Kichererbsenmehl

Leckeres aus Süßlupinen

Seit langem schon gibt es im Naturkosthandel  für Veganer und Vegetarier „Lupino“ aus Süßlupinen, das sind Blöcke- ganz so, wie wir es bei Tofu kennen. Doch nun sind Lupinen wieder so richtig im Gespräch. Zur Zeit wird sogar die Gewinnung von pflanzlichem Eiweiß aus Lupinen für die Ernährung erforscht. Dafür wurde den Forschern 2014 der hochdotierte Zukunftspreis durch den Bundespräsidenten verliehen.

Es gibt Lupinenfilet, Burger, Geschnetzteltes, "Vürstchen"  u.v.m. Die Konsistenz der Filets zum Beispiel finde ich sehr toll, es ist fest, aber nicht so knatschig wie Seitan manchmal sein kann.
Im Naturkosthandel wird sie seit langem als erwähnter Lupino (Lupinenquark) angeboten.
Und Lupinen Eis erst : der Geschmack ist unglaublich lecker und durch den Lezitingehalt sehr cremig. Da war ich so überrascht, und habe wirklich spontan gedacht, das ist ein Nahrungsmittel der Zukunft!:-)
Aus der gerösteten und vermahlenen Bohne wird auch Kaffee hergestellt, der somit coffein- und auch glutenfrei ist. Lupinenmehl gibt es ebenso im Naturkosthandel.
** Heute hat eine Freundin entdeckt, dass es auch Lupinentempeh gibt, das wollte ich mal schnell ergänzen und bald mal probieren !:-)

Fakten:

Die Süßlupine enthält 27 % Eiweiß und übertrifft somit bei Frischeprodukten alle pflanzlichen und auch alle tierischen Eiweißträger!
Lupinen enthalten, wie Soja bis zu 20 % Fett. Darüber hinaus liegt ihr Lezitingehalt bei über 2 %.*


Als ich bei der Veggieworld Düsseldorf war, um einen Vortrag über bioveganes Gärtnern zu halten, war gerade vor mir jemand mit einem Vortrag zu Lupinen an der Reihe. Den ich leider nicht gehört habe, weil ich zu aufgeregt war. Jedenfalls hat mir der Referent später Lupinenbohnen für den Anbau geschenkt.
Einer lieben Freundin habe ich welche davon geschickt, sie hat sie sehr früh gepflanzt- wie man sehen kann, wachsen sie wunderbar.
vegan gärtnern Lupinen
Frizzis Lupinen

Die Süßlupine wird in Deutschland und Frankreich kontrolliert biologisch angebaut. Sie ist sehr pflegeleicht und ertragreich.
Auch die Sojabohne lässt sich hier anbauen. Lupinen - heißt es allerdings - vetragen das kühle Klima besser. 
Dieses Jahr gibt es ja von Taifun das Soja Experiment "1000 Gärten". So soll herausgefunden werden, wo sich die Sojabohne in unseren Gefilden am besten anbauen lässt. Um daran teilzunehmen, habe ich leider nicht die Kapazitäten hier, da mein Garten zu hügelig und schattig ist für ein weiteres Beet. Aber : ich habe ja die Lupinen und ein Päckchen Sojabohnen habe ich ebenso angebaut!

Womit ich gleich wieder bei meinem Lieblingsthema, dem veganen Garten wäre:


Die Lupine gehört zu den Leguminosen.
Süßlupinenpflänzchen

Im Anbau ist das von Bedeutung, denn diese Pflanzenfamilie mehrt den Stickstoff! Alle Leguminosen, auch Bohnen, Erbsen und Linsen haben diese Eigenschaft. Sie binden mit ihren Knöllchenbakterien an den Wurzeln den Stickstoff aus der Luft im Boden. Stickstoff ist ein Hauptnährstoff von Pflanzen, sie brauchen ihn zum Wachsen und zur Bildung von Eiweiß.

vegan gärtnern Lupinen pflanzen
Süßlupinen Bohnen
Das ist für den bioveganen Anbau im Garten und auch in der Landwirtschaft ideal, so eignen sich diese Pflanzen wunderbar als Gründüngung, in der Fruchtfolge als Stickstoffmehrer und als veganer Dünger in Form von Ackerbohnenschrot.

Von meinem Schulfranzösich sind noch Grundkenntnisse übrig. Kann mich an ein paar Vokabeln erinnern, zum Beispiel Bohnen--Les legumes. So konnte ich mir den Fachbegriff „Leguminosen“ übrigens leichter merken.:-)


Alles in allem sind Leguminosen einfach wunderbare Pflanzen. Besonders wertvoll für uns Veganer*innen und unverzichtbar für  biovegane Gärtner*innen.
Das war es mal wieder zum Thema Jahr der Hülsenfrüchte. Die sind ganz schön interessant, wie ich finde.

* Quelle für dieses Wissen ist ein Lehrbrief "Hülsenfrüchte und Sojaprodukte" von Rolf Goetz -aus meiner Schulung Naturkostfachberatung// und etwas Text ist aus meinem veganen Gartenbuch, peaceful gardening.

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